Pestalozzi-Stiftung startet Projekt zur Erforschung der Biografien von Bewohnern während des Nationalsozialismus

Die Pestalozzi-Stiftung gab vergangenen Donnerstag den Beginn eines bedeutenden Forschungsprojektes für die Stiftung bekannt, dass sich mit der Historie ehemaliger Bewohnerinnen und Bewohner befasst. Im Fokus steht dabei die Zeit des Nationalsozialismus, insbesondere die Frage, ob und wie viele der damaligen Heimbewohner Opfer der staatlich organisierten Kranken- und Behindertenmorde – auch bekannt als „Euthanasie“ – wurden.

„Es ist von höchster Bedeutung, das Schicksal dieser Menschen zu erforschen und ihnen die Anerkennung und Erinnerung zu geben, die ihnen zusteht. Unsere Stiftung fühlt sich verpflichtet, die tragische Geschichte aufzuarbeiten und der Opfer zu gedenken. Das Projekt wird dazu beitragen, das Ausmaß dieser Verbrechen und die Auswirkungen auf unsere Einrichtung und die betroffenen Familien sichtbar zu machen“, so der Vorstand der Pestalozzi-Stiftung.
 
Das Forschungsprojekt wird unter der Leitung von Dr. Karsten Wilke -erfahrener Historiker auf diesem Forschungsgebiet – in Zusammenarbeit mit der Stiftung durchgeführt. Zur Qualitätssicherung der laufenden Arbeiten wird ein Projektbeirat bestehend aus Mitarbeitenden, Bewohnern, Vertretern aus Wissenschaft, Diakonie und der Stadt Burgwedel eingesetzt. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren angelegt.
 
Neben der Aufarbeitung der historischen Fakten wird das Projekt auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Format der Veröffentlichung zu den Themen „Nationalsozialismus / Euthanasie / Verlegung“ sowie die Form des Erinnerns ist noch in Arbeit. Es wird gemeinsam mit Menschen mit Behinderung entwickelt. Darüber hinaus werden die Forschungsergebnisse von Dr. Wilke in Form eines Buches veröffentlicht.