„Wir dürfen nicht verstummen“

17. Gedenkveranstaltung der Bürgerinitiative „Gegen das Vergessen“ vor der Pestalozzi-Scheune

Burgwedel, 09.04.2022: „Angesichts der Geschehnisse, deren wir heute hier an diesem Ort gedenken, fehlen mir immer wieder die Worte (…). Angesichts unserer Verantwortung für das Gedenken dürfen wir aber nicht schweigen, nicht verstummen (...)“, so begann Andrea Sewing, Vorständin der Pestalozzi-Stiftung, ihre Ansprache vor 65 Besuchern anlässlich des Gedenktages der Verbrechen, die vor über 60 Jahren an der Pestalozzi-Scheune begangen wurden. In der Nacht zum 07. April 1945 – nur drei Tage vor der Befreiung Großburgwedels von den Nationalsozialisten durch die Alliierten – erschossen SS-Männer vor der Scheune nach Augenzeugenberichten etwa 20 KZ-Häftlinge.

Rudolf Gutte, Mitbegründer der Bürgerinitiative „Gegen das Vergessen“, hat mahnende Worte anlässlich der Kriegsverbrechen in der Ukraine: „Das diesjährige Erinnern bekommt angesichts des Ukraine-Krieges einen erschreckend aktuellen Bezug. Die meisten von uns haben einen solchen Krieg in Europa für ausgeschlossen gehalten. Viele Menschen werden wieder zu Opfern“, sagt Gutte. Er bittet um eine Schweigeminute. Anschließend verteilen Gutte und Sewing Rosen an die Besucher, um sie an der Gedenktafel als Erinnerung an die Opfer in die Hecke vor der Scheune anzustecken.

Rudolf Gutte, Bürgerinitiative „gegen das Vergessen“ und Andrea Sewing, Vorständin Pestalozzi-Stiftung, erinnern gemeinsam mit den Besuchern an die Verbrechen der Nationalsozialisten in Großburgwedel (Foto: Joachim Gottschalk)

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